Datum
22.03.2017
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Im Bereich des Software Engineerings ist die Wahl des passenden Vorgehensmodells bekanntermaßen essenziell für die Strukturierung des Entwicklungsprozesses innerhalb eines Projekts. Der Verantwortliche muss hierbei sämtliche Aspekte des Projektrahmens berücksichtigen und dem entsprechend eine fundierte, weitreichende Entscheidung treffen.
Für Software-Projekte auf Basis der Prozessautomatisierungs-Plattform IBM Business Process Manager (BPM) gibt es dagegen schon eine vom Hersteller empfohlene Methodik, die auf einer agilen Vorgehensweise beruht und die Verantwortlichen auf Seiten des Auftraggebers schon frühzeitig in den Entwicklungsvorgang miteinbezieht. Mit dieser sogenannten IBM BPM Playback Methodology haben wir bei X-INTEGRATE gute Erfahrungen sammeln können und möchten Ihnen so das Thema gerne etwas näherbringen.
Im Kern des Vorgehens stehen die namensgebenden Playback-Phasen, welche aufeinander aufbauen und jeweils unterschiedliche Entwicklungsschwerpunkte abdecken, die ich später noch genauer erläutern werde. Gemeinsam haben diese vier verschiedenen Phasen, dass sie beliebig viele Iterationen durchlaufen können die jeweils immer gleich aufgebaut sind: Der Anforderungsdefinition folgt die Entwurfsgestaltung, worauf die Umsetzung bzw. Implementierung anschließt. Abschließend findet die Test-Phase statt.
Den Abschluss einer Iteration bildet ein Meeting (Playback Session), welches wegweisend für die weitere Durchführung und damit unabdingbar ist. Bei diesem geht es darum, den Stakeholdern des Projekts die zu erstellende Prozessanwendung in ihrem momentanen Entwicklungsstand zu demonstrieren, wobei der Fokus auf den Ergebnissen liegt, die den Schwerpunkten der aktuellen Playback-Phase entsprechen.
Durch die auf das Rapid Prototyping ausgelegte Technologie der IBM BPM-Plattform kann hier bereits beim ersten Playback eine ausführbare Prozessanwendung von Prozessanfang bis -ende durchgespielt werden, ohne dass eine einzige Codezeile programmiert werden muss.
Nach einer gemeinsamen Evaluation kann dann entschieden werden, ob eine weitere Iteration der momentanen Playback-Stufe zu Anpassungszwecken nötig ist oder aber zur nächsten Phase fortgeschritten werden kann. Dieses Verfahren sorgt dafür, Missverständnisse frühzeitig auszuräumen und validiert, dass die Entwicklung der Anwendung in die vom Auftraggeber gewünschte Richtung verläuft. Da dieser so seine Applikation von Projektbeginn an beim „Heranwachsen“ begleitet, wird er sich erfahrungsgemäß außerdem viel stärker mit ihr identifizieren können.
Folgend gehe ich darauf ein, wie sich die konkreten Schwerpunkte der einzelnen Playbacks standardmäßig zusammensetzen:
- Schaffung eines gemeinsamen Verständnisses des Geschäftsprozesses
- Abstimmung zu grundlegenden Erwartungen an die zu entwickelnde Prozess-Anwendung
- Erstellung eines ausführbaren Geschäftsprozessdiagramms (mit Platzhaltern für Benutzertasks)
- Definition der Prozessteilnehmer und Erarbeitung eines Benutzergruppenkonzepts
- Erstellung des Datenmodells zur Prozesssteuerung und eventuell der Geschäftsdaten (auf oberer Ebene)
- Abstimmung zu allen benötigten Benutzermasken und Entwicklung dieser
- Verfeinerung des Datenmodells
- Zuordnung der jeweils relevanten Teile des Datenmodells zu den einzelnen Prozessschritten
- Erarbeitung von generellen Design-Vorgaben
- Definition von nötigen Validierungsmaßnahmen zur Sicherung der Daten- und Entscheidungsintegrität
- Definition und Implementierung aller Integrationen zu anderen Systemen (Schnittstellen)
- Abstimmung zur Anwendungsperformance
- Implementierung von Systemtasks (technische Hintergrundprozesse)
- Implementierung im Bereich Fehler-Handling
- Vervollständigung der Anwendung zu einer abgeschlossenen Lösung, die Akzeptanztests unterzogen werden kann
- Erstellung von benötigten Dokumentationen für Endbenutzer und Administratoren
- Ausblick auf zu ergänzende Funktionen in einer nächsten Version
Sie haben Fragen zu der IBM BPM Playback Methodology oder auch der Plattform an sich? Melden Sie sich bei uns, wir unterstützen Sie gerne!