Datum
14.03.2016
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Angesichts des starken Wettbewerbsdrucks, mit dem sich viele Unternehmen heute konfrontiert sehen, setzen Unternehmen in zunehmendem Maß auf Zusammenführung, Konsolidierung und Optimierung ihrer Geschäftsprozesse zur Senkung von Kosten und Steigerung ihrer Produktivität. Welche Potentiale haben Open Source Ansätze in einer SOA Implementierung – speziell die der Open Source ESBs (Enterprise Service Bus)?
Die Implementierung von kommerziellen ESBs sind vielfach im Unternehmenseinsatz zu finden. Vollständige Referenzinstallationen von Service-orientierte Architekturen dagegen eher selten. Damit stehen die Open-Source-Protagonisten vor dem gleichen Problem wie kommerzielle Softwarehersteller.
Open Source-Produkte gewinnen zunehmend an Bedeutung
Open Source Infrastrukturkomponenten zum Aufbau einer SOA werden immer mehr aus der Community verfügbar. Speziell herrscht an ESB-Produkten kein Mangel, wie die Beispiele Apache ServiceMix, Mule oder JBoss ESB zeigen. Die Deutschen Post (Brief) – ein Anwender, der früh auf Konzepte gesetzt hat, welche heute unter dem SOA Begriff zusammengefasst werden – hat sein eigenentwickeltes SOP Framework der Open-Source-Community zur Vefügung gestellt. Dieses basiert jedoch vielfach auf kommerziellen Produkten. Die möglichen Potentiale eines Open-Source Ansatzes sind scheinbar auf den ersten Blick einleuchtend. Häufig benannte Argumente: keine Lizenzkosten, eine gewisse Herstellerunabhängigkeit und mehr Agilität durch die Community. Inwieweit diese in den Unternehmen jedoch wirklich angenommen werden ist eher in Frage zu stellen.
Sicher gibt es große Konzerne und einige mittelständische Unternehmen, die umfangreiche SOA Ansätze verfolgen – nur die wenigsten auf der Basis von quelloffenen Produkten. Bei aktiven SOA-Kunden treffen wir in der Regel auf kommerzielle Anbieter und kaum auf Open Source Projekte.
Dazu eine Einschätzung aus dem Experten-Blog der COMPUTERWOCHE “SOA meets BPM”:
“Vor diesem Hintergrund stellt sich die Frage, wie relevant die (vermeintlichen) Vorzüge eines quelloffenen SOA-Stacks für IT-Verantwortliche wirklich sind. Kann man von Unabhängigkeit sprechen, wenn ein Unternehmen für eine quelloffene Plattform einen langfristigen Wartungs- und Supportvertrag mit Red Hat/JBoss oder einem anderen Open-Source-Dienstleister abschließt? Gibt es nennenswerte Einsparungen durch Open Source, wenn die Lizenzkosten in einem SOA-Projekt nur einen Bruchteil der Gesamtkosten ausmachen? Und warum sollte eine quelloffene Plattform flexibler sein, wenn doch – wie zumindest von den Herstellern propagiert – auch alle kommerziellen Komponenten auf akzeptierten Standards basieren und sich beliebig kombinieren lassen?”