Bei der Planung eines neuen Warenlagers oder neuer Fabrik-Standorte steht man vor dem Problem, die Inputdaten in den Griff zu bekommen. Allein das Zusammenspiel aus bestehenden Fabriken, bestehenden Warenlagern und den täglichen Transporten der Produkte ergibt eine unübersichtliche Menge an Daten, die man berücksichtigen muss, die einen Einstieg in die Fragestellung aber kompliziert gestalten.
Best Practice
Best Practice ist in diesem Fall, die Daten so weit wie möglich zusammenzufassen. Hierdurch kann mit einer überschaubaren Menge von Daten eine erste Lösung generiert und auf Plausibilität geprüft werden. Dann werden nach und nach die Daten immer weiter verfeinert, bis man schließlich das Gesamtproblem optimiert hat.
Netzwerkplanung mit ILOG LNP
IBM ILOG LogicNet Plus XE ist ein Standardtool zur strategischen Planung und Optimierung von Logistiknetzwerken. Bestehende Lieferketten können eingegeben und neu berechnet werden, um anschließend die Zuordnung der Fabriken, Warenlager, Hubs und Kunden zu optimieren. Außerdem lassen sich durch Simulationsszenarien die Auswirkungen neuer Standorte von Fabriken, Hubs und Warenlagern sowie neuer Kunden überprüfen und optimieren. Diese Netzwerke können in LNP dabei durchaus umfangreich werden.
Um schnell zu einer Startlösung zu gelangen, bietet sich eine Schwerpunktanalyse an. In Kombination mit dem oben vorgestellten Verfahren lassen sich so in kurzer Zeit gute Ergebnisse erzielen. Diese Funktion ist in IBM ILOG LogicNet Plus XE seit der Version 7.2 standardmäßig implementiert.
Neue Funktion: Schwerpunktanalyse
Eine Schwerpunktanalyse eignet sich dazu, ein bestehendes Netzwerk zu analysieren, um mögliche neue Standorte für eine bessere Lieferkettenplanung identifizieren zu können. Dabei werden die aktuellen Kundenstandorte mit dem jeweiligen Bedarf betrachtet, womit gewichtete Standorte entstehen. Der Schwerpunkt stellt dann den Mittelpunkt dar, an dem sich die gewichteten Standorte gegenseitig ausgleichen und es somit zu keiner Richtung hin ein „Übergewicht“ gibt.
Entsprechend werden auch in LNP 7.2 die Datensätze für Fabriken und Warenlager zunächst nicht beachtet, man konzentriert sich auf die Kundenstandorte und die dafür hinterlegten Produktmengen. Natürlich kann man hier auch wählen, ob man alle Kunden berücksichtigen möchte oder nur einen ausgewählten Bereich.
Möglicher Einsatz
Denkbar wären dabei z.B. folgende Szenarien:
Man möchte die einzelnen Kunden zu Kundengruppen zusammenfassen. Dabei legt man dann vorher die Gruppen fest und kann über eine Schwerpunktanalyse dann einen geeigneten Standort finden, der diese Gruppe am geeignetsten repräsentiert.
Man möchte ein neues Warenlager errichten und zunächst grob bestimmen, in welcher Region ein Warenlager in Frage kommt. Dazu nutzt man die Schwerpunktanalyse, um eine erste Lösung zu generieren und dann in diesem Bereich detaillierter zu optimieren.
Fazit
Mit der Schwerpunktanalyse kommt man schneller ans Ziel. Die neue Funktion des ILOG LogicNet Plus erleichtert daher die Arbeit mit dem leistungsstarken Tool deutlich.