Entwurfsmuster und Frameworks sind Antworten, auf eine im IT-Bereich sehr häufig auftretende Anforderung: Wiederverwendung.
Überträgt man das Konzept der Wiederverwendung auf die heutzutage angebotenen Integrationslösungen befinden wir uns, wie die WebSphere Technical Conference (WTC) gezeigt hat auf der Stufe der Entwurfsmuster, was EAI Integration angeht und auf Framework Ebene bei Cloud & SaaS Integration.
Dies soll im Näheren betrachtet werden:
IBM WebSphere Message Broker V7 mit Pattern Configuration Editor
Letztes Jahr wurde der IBM WebSphere Message Broker V7 vorgestellt. Als ein Highlight wurden „Patterns“ eingeführt, die Best Practices in Form von vorgefertigten Message Flows zur Verfügung stellten. Leider war es nicht möglich selber Patterns zu entwickeln. Diese Funktionalität wurde auf der diesjährigen WTC nachgereicht.
Mithilfe des „Pattern Configuration Editor“ ist es nun möglich eigene Patterns in Form von Message Flows zu erstellen und explizit anzugeben, welche ihrer Eigenschaften konfigurierbar sind. Anschließend können so erstellte Patterns im Message Broker instanziiert und verwendet werden. Durch den Einsatz dieses Editors kann die Einhaltung von Namenskonventionen vereinfacht werden. Zusätzlich können eigene erfahrene Best Practices (Error Handling, Transaction Management, Tests) als Pattern umgesetzt, in diversen Projekten wiederverwendet und zu Schulungszwecken eingesetzt werden.
Somit hat es IBM mit dem „Pattern Configuration Editor“ geschafft Wiederverwendung im EAI Bereich einfacher zu gestalten.
Es besteht jedoch noch weiteres Potential die Handhabung von Patterns zu erweitern. Prinzipiell handelt es sich bei den aktuellen Patterns im Prinzip um Message Flow Patterns. Über die Message Flow Patterns hinaus sind jedoch auch Architekturpatterns denkbar bei denen bspw. diverse Execution Groups Konfiguriert und mit „Message Flow Patterns“ ausgestattet werden. Daher darf man gespannt sein, was auf zukünftigen WTCs vorgestellt wird.
Template basierte Integration mit IBM WebSphere Cast Iron
Einen Schritt weiter, was die Wiederverwendbarkeit von Integrationsartefakten anbelangt gehen Cast Iron bei ihrer Cloud Integrationslösung. Diese stellt templatebasierte Integration mit sogenannten Template Integration Processes (TIP), zur Verfügung. Sie ermöglichen eine End-to-End Integration zwischen mehreren Systemen .
Wird ein vorhandenes TIP eingesetzt müssen nur die Zugangsdaten der zu integrierenden Systeme angegeben werden und die durch den TIP realisierte Integration kann anschließend entweder in der Cast Iron Integrationscloud oder in einer Appliance (IBM WebSphere DataPower Cast Iron Appliance XH35 ) durchgeführt werden.
Ebenfalls ist es möglich selber TIPs zu erstellen. Um dies zu bewerkstelligen wird ein TIP Editor mitgeliefert. TIPs können aus bestehenden Orchestrationen erstellt werden und der Vorgang dies zu tun gestaltet sich sehr einfach.
- Die Orchestration aus der ein TIP erstellt werden soll wird geöffnet
- Der TIP Editor wird geöffnet
- Die Objekte aus der Orchestration die innerhalb des TIPs konfiguriert werden sollen werden per Drag&Drop in den TIP Editor gezogen
- Der TIP wird gespeichert
Anschließend kann das TIP in verschiedenen Projekten eingesetzt werden. Mithilfe der TIPs wird die Wiederverwendung von Integrationen erheblich verbessert.
Beispielsweise können für ein Unternehmen, das viele Filialen im Ausland unterhält einmal die benötigten TIPs erstellt werden. Diese können anschließend an die einzelnen Filialen verteilt und je nach Bedarf erweitert werden.
Fazit
Sowohl bei der traditionellen EAI Integrationslösungen als auch bei SaaS & Cloud Integrationslösungen geht der Trend dahin die Wiederverwendbarkeit zu erhöhen. Die aktuellen Ansätze sind vielversprechend und ich blicke positiv in die Zukunft.